Astraios
Selbstbau
eines 16“ Gitterrohr-Dobson !
Im
Herbst 2007 begann ich mit der Planung meines ersten Teleskop. Die
Berechnungen machte ich mit dem Freeware Programm „My
Newton“. Nach dem ich den
Plan für Spiegelbox
und Hut gezeichnet hatte, schnitt Josef mir diese Teile aus
Birke-multiplex
heraus. Diese
verleimte und verschraubte ich zu den beiden Teilen.

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Der
Hut
ist hier schon mit
Fangspiegelspinne
und
Halter
abgebildet.
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Die
Streben
fertigte ich aus
0.7mm
und die
beiden Kreuze
aus
4mm Alublech.
Alle Einzellteile wurden mit der Stichsäge ausgeschnitten und auf das richtige
Maß zugefeilt. Der
Spiegelhalter
wurde ebenso aus
4mm Alublech
gefertigt.
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Der
Spiegelhalter
hier schon mit
Stromversorgung
(Spiegelheizung) abgebildet. Die
Justage wird mittels der drei Flügelmuttern die Feder belastet sind
durch geführt. Der Spiegelhalter ist mit einer
Gewindestange M8 mit der Spiegelspinne verbunden.
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Der für
mich wohl Komplizierteste Teil meines Projektes war der
Spiegelträger.
Zuerst fertigte ich einen
Rahmen aus 30/20mm
Alu
4-Kantprofil
der in die Spiegelbox eingebaut wurde. An den Ecken wurden noch 5mm starke
Alubleche angenietet, wobei die beiden unteren als Halterung für die
Spiegelzelle dienen.
Ich entschloss mich
eine
18 Punkt-Auflage
zu bauen. Bei der Schwerpunktberechnung war mir meine Tochter Lisa-Marie
eine sehr große Hilfe.
Das
Dreieck aus 30/20 4-Kantprofil, die
Wippen
und die
Dreiecke
aus
5mm
Alublech,
wobei die Wippen im inneren des 4-Kantprofils integriert sind. (Vorteil:
Tiefer Schwerpunkt!!!)
Als
Auflagepunkte
verwende ich
Teflonpatts
die sonst
normalerweise unter
Stühlen
vorkommen.
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Hier
noch kurz die
Pläne
für
Spiegelträger
und
Schwerpunktberechnung
!!!!!
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Die
oberen
Klemmböcke
machte ich aus je drei
10mm Birke-multiplex Platten, zuerst
zugeschnitten, dann verleimt, danach auf die richtige Form
zu geschliffen.
Die
Löcher für die Rohre wurden mit einem
Förstnerbohrer
im
Winkel von 7
Grad auf
einer
Ständerbohrmaschine
gebohrt.
Anschließend bohrte ich die Löcher für die Klemmschrauben und schnitt die
Klemmböcke mit der Stichsäge aus.
Bei
den unteren das selbe nur das diese aus Hartholz gefertigt
wurden !!!!!
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Die
Höhenräder
wurden aus
20mm B-M. hergestellt. Auf das
Design
kam ich als ich
einen Fledermauskopf
auf einer
Motorhaube
eines
getunten Fahrzeuges sah. (
links und rechts die Augen unten der Mund ). Zum aufzeichnen fertigte ich
zuerst eine Schablone an, (siehe Bild 2)
ausgeschnitten mit der Stichsäge.
Danach
Verschliff ich das ganze.
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Den
gesamten Tubus zeichnete ich
1:1 auf Backpapier
das ich zuvor auf dem
Biertisch
montierte. Dadurch wusste ich jetzt die genaue Länge der Alurohre.
Die
Rohre wurden mit der Gehrungssäge abgeschnitten.
Wichtig ist das alle Rohre
die selbe Länge
haben !!!!!
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Hier
der fertige
Tubus ohne Optik
und
Rockerbox . Das zweite Bild ist eine
Weitwinkelaufnahme aus Sicht des Hauptspiegels !!!
Alle Fotos mit Traveler von Aldi gemacht.
Als
nächstes kam die
Rockerbox an die Reihe. Die Teile ausgeschnitten, verleimt,
und verschraubt . Danach die Schraubenlöcher
verkittet.
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Das linke Bild
beinhaltet die
Pläne
für
Rockerbox,
beim rechten sieht man schon die
zusammengebaute Box
mit bereits
Zugekitteter Verschraubung.
Hatte
vergessen mehr Fotos zu machen !!!
In der Mitte
sieht man die Bohrung für den Drehteller.
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Hier
sieht man den
Drehteller mit den
9 Teflonpatts (weiß)
,
Torbandschraube mit
Gewindeniete M8
wird von unten verschraubt wobei die
Niete
als Lagerung für die Rockerbox dient . Auf den
blauen Pats (6
stück )
steht
das Teleskop.
Im rechten Bild sieht man die
Bohrung
für den
Okularauszug
sowie die
Gewinde für dessen Befestigung.
Nach
dem ich die Teile nochmals begutachtete (alle Fehler im
Holz !!!!
) begann ich mit der
Lackvorbereitung
. Das heißt soviel wie
kitten, schleifen, Füller
schleifen.
Dieser
Teil der Arbeit dauerte ca. 3 Wochen bis es endlich ans lackieren ging.
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Leider
vergas ich in der Hitze des Gefechts auch Fotos von der Lackvorbereitung und
Lackierung zu machen. ( war einfach zu aufgeregt !!!!!
) .Deshalb sind dies die ersten Bilder
nach diesem Bauabschnitt. Ich weiß das der
Okularauszug so nicht richtig montiert ist, wollte ihn aber so nahe wie
möglich am Brett haben.
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Spiegelbox
mit
Rockerbox und
Höhenräder. Die
Querstrebe bei den Höhenrädern
ist eine
Transportsicherung von unseren
CPI
Moped. Die Länge sowie die
Gewinde
passten genau. Auch beide Teile habe ich schon mit schwarzem Schultafellack ( AME 2008 gekauft !!! ) heraus gestrichen.
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Der
Blendring
der zugleich
als
Versteifung
für die
obere
Lagerung
der
Wippen,
sowie als
Halterung
des
Schutzdeckels
dient. Der Deckel bekommt vielleicht noch ein
Bildchen ?????? Mal sehn !!!!
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Ring geschwärzt und
Deckel drauf. In der Mitte kommt noch irgendein
Griff.
(statt der Schraube ! ) Für die
Technischen Daten nahm ich
Klebebuchstaben.
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Hier
der Halter für den
Akku
der
Spiegellüfter,
das 1Kg schwere Gegengewicht aus
Messing fehlt auf diesen Foto, das ich wegen der
Balance Probleme einbauen
musste.
Bild rechts :
Fangspiegelheizung eingebaut
(
6 St. Widerstände a 75 Ohm
),war eine Tüftelei aber mit dem Elektronikbaukasten meines Schwiegervaters
ging es ganz gut. In den offenen Schacht passt genau ein 9 Volt Block hinein.
Und endlich war es so weit.
Am 24.10.2008
FIRST LIGHT !!!!!!
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Hier
der erste Nachteinsatz. Leider war das Wetter nicht so wie ich es mir für den
ersten Test wünschte. Immer wieder zogen Wolken auf , auch der Mond mit
seiner Helligkeit war keine große Hilfe! Da ich noch keinen zweiten Fuß für
den Telrad hatte befestigte ich diesen mit Abdeckband am Hut. Zuerst
nahm ich
Jupiter
aufs Korn.
Trotz
großer Luftunruhe ( Horizontnähe !!! ) konnte ich
die Wolkenbänder erkennen. Als nächstes
M27, M31
die trotz Mond einen
super Anblick boten, sogar
M32
und
M110
waren auf Anhieb
zu
erkennen, was ich von meinem
8“ SC ( Meade
LX 10 ) nicht gewohnt bin.
Zum
Abschluss des Abends ( bevor der Himmel ganz zu zog ) ging es natürlich noch
zum Mond. Wirklich toll mit so einem 16“ Visuell zu Beobachten. Trotzdem über kam es
mich und da ich die Traveler ( Kamera ) ja schon
mit hatte machte ich ein Foto des Mondes durch das 2“ 26mm Okular ( GSO von TS
).
Und
hier ist es !!!!!
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Am 25.06.09
begann ich die
Veloursfolie
in Hut und
Spiegelbox
einzukleben, zuerst machte ich den Hut, dafür musste der Fangspiegel samt
Spinne wieder raus. Diesmal maß ich mir das Ding vorher aus, dann brauch ich
beim Zusammenbau nicht so lange für das justieren.
Beim Hut ging das einkleben dann sehr
rasch, nach einer Stunde ca. war die Folie drin.
Hier die ersten
Fotos von dieser Arbeit:

Hier sieht man den Hut von oben, von dieser Richtung
fällt das Licht ein, die Fangspiegelspinne und der Spiegelhalter sehen
sehr hell gegen die Innenwand des Tubus aus.

Hier das gleiche nur von unten. Auch hier sieht man den
Unterschied bei den Klemmböcken innen.
Am
26.06.09 ging es dann an die Spiegelbox, wusste im vorhinein dass das etwas
schwieriger wird, angefangen hab ich ja schon dann muss ich wohl hier durch.
Als erstes kam der Blendring runter, danach deckte ich den Hauptspiegel mit
dem Deckel der original beim Spiegelset dabei war zu, um sicher zu gehen dass
er keinen Schaden nehmen wird.
Das einkleben war dann etwas kniffelig, da bei diesem Teil
sehr viel Ecken und Kanten sind, also sehr viel zuschneiden war angesagt.
Hier die weitern Bilder von der Box:

Hier sieht man die Spiegelbox ohne Blendring

Hier ist der Blendring schon drauf, nur was ich auf dem
Foto sehe, leuchtet der Halterahmen für die Spiegelzelle ganz schön heraus,
sicher habe ich bei den Fotos einen Blitz verwendet, aber so hell dürfte er
trotzdem nicht strahlen. Werde den wohl auch noch schwärzen müssen. Wie gesagt
es gibt immer was zu verbessern.
Am 27.07.09 konnte ich wieder eine
Beobachtungsnacht mit Astraios starten. Hier sind die Bilder nachdem Aufbau.


Hier hab ich mal ein Bild von der
Spiegelzelle, im Einsatz. Schön zu sehen die drei Lüfter die ordentlich für
Abkühlung sorgen. Auch die Wippen kann man erkennen. Rechtes Bild zeigt das
Teleskop in Seitenansicht. Gut zu sehen die vier Schrauben mit denen die
Höhenräder befestigt werden.

Hier das Teleskop noch mal in
Gesamtansicht, Telrad und Akku plus Ausgleichsgewicht sind auch schon drauf,
Lüfter an und noch abkühlen lassen und dann kann es auch schon los gehen.
Hier der
Beobachtungsbericht den ich auch im Balkonsternwarten-Netzwerk reingestellt
habe:
von
astrostefan
am 27.07.2009, 02:25
Hallo Leute
Hier mal mein
erster Erfahrungsbericht mit dem 16“Selbstbau Newton Astraios.
Eigentlich wollte ich ja einen Tag zuvor schon diese Action durchführen,
doch leider zogen am Abend schwarze Wolken auf und mir war das ganze zu
unsicher, brauchte doch ein bisschen länger das Teleskop zu zerlegen und
in Sicherheit bringen falls es Regnen würde.
Doch es kam nichts, sogar um ca. 1:30h war Sternenklarer Himmel, richtig
ärgerlich.
Also machte ich heute einen Versuch, den laut Wetterbericht müsste es
passen. Um 18:00h ging’s dann los, alles raus, aufgebaut und Lüfter an.
Danach hieß es warten bis die dicke Glasscheibe sich der Außentemperatur
angeglichen hat.
Um ca. 18:45h versuchte ich dann den Telrad Finder zu justieren, doch da
war schon das erste Problem, den Sucherring kann man am Tag ja kaum sehen,
wollte das aber lieber am Tag an dem Gipfelkreuz machen, da musste ich
schon feststellen das an dem sehr viel mehr Details zu sehen sind wie beim
8“ SC.
Der Himmel war ja noch viel zu hell für astronomische Beobachtungen und so
entschloss ich mich ein bisschen Terrestrisch zu betätigen.
Auch ein Flugzeug konnte ich mit Leichtigkeit nachführen, und was mich
mehr verwunderte es während der händischen Nachführung noch Scharfstellen.
Um 21:30 wurde es allmählich dunkler und die ersten Sterne traten hervor.
Der erste den ich anvisierte war Wega, die hellen Sterne schauen wirklich
sehr schön aus. Dann schaute ich mal ob ich M57 unter diesen noch hellen
Himmel schon ausmachen konnte, zur Verwunderung musste ich feststellen
dass dieser schon schön als heller Ring am Himmelstand.
Dafür war ich dann beim nächsten Objekt etwas enttäuscht, es war M27 der
zwar als helles Flecken schon sichtbar war aber noch nicht sehr viel
zeigte, das änderte sich aber während
der Beobachtungsnacht von Stunde zu Stunde. Am ende waren sogar die zarten
Randbereiche erkennbar, einfach wunderbar.
Mit dem nächste Objekt hatte ich dann meine Schwierigkeiten, das wollte
nicht ins Gesichtsfeld meines Okulars, ist zwar ein bisschen lächerlich
aber es handelt sich um M51 der schon über dem Hausdach stand, und mir die
Bezugssterne zum auffinden fehlten, hatte außer dem Dobson und den Telrad
nichts mit, (keinen Läppi oder Sternkarten!!!!), wollte mich mit dem Zeugs
heute mal nicht belasten, und einfach mal so richtig los Dobsnen.
Bei M51 war deutlich als dieser zu erkennen. Als nächstes ging’s dann in
den Schwan, zum Veil Nebel, den konnte ich zuerst nur indirekt erkennen,
und da auch nur den oberen Teil,
das machte ich so indem ich den hellen Stern knapp aus dem Gesichtsfeld
des Okulars beförderte, danach den Bereich etwas hin und herfuhr, dadurch
konnte ich ihn erahnen, auch diesen konnte ich später so ca. 0:30h auch so
eindeutig erkennen. Der sah fast so aus wie auf meinem Foto vom Veilnebel,
nur ohne Farbe.
Und da passt auch schon dem Manfred seine Frage rein, ob man mit so einem
großen Ding auch etwas Farbe sieht, Manfred da muss ich dich leider
enttäuschen, vielleicht bin ich auch Farbenblind aber heute konnte ich
nichts von Farbe erkennen.
Zugegeben das die Objekte (M57!!!) wirklich hell erstrahlten, sogar meine
Frau die von der Arbeit gerade nach hause kam hatte keine Probleme den auf
Anhieb zu erkennen.
Am meisten war sie (ich auch!!!) aber vom nächsten fasziniert, M13 war so
aufgelöst das es eine reine Pracht war, Sterne bis ins Zentrum, Sagenhaft.
Der einzige Wehrmutstropfen bei der ganzen Sache ist das der Newton außen
rund herum ganz schön Komatiös ist, das heißt das Objekt immer schön in
der Mitte zentrieren.
Dann zwei Pannen die beim Teleskoptreffen nicht passieren sollte, zuerst
versagte der neue Akku der den Strom für die Lüfter liefert, hab ihn
vergessen zu laden. Also immer laden und womöglich noch einen Reserve
mitnehmen.
Das zweite war das während der Beobachtung sich das Bild drastisch
verschlechterte , was ist den das schon wieder dachte ich mir, Tau auf dem
Sekundärspiegel, hätte ja eine Spiegelheizung aber die nützt ja nichts
wenn man sie nicht einschaltet.
Danach schaute ich mir noch die Sternhaufen h+x im Perseus, sowie Cr399
die Andromedagalaxie mit ihren Begleitern M32/110 an, die jedoch im
Lichtsumpf von Mayrhofen untergingen. Nicht das sie nicht zu erkennen
waren, aber M31 zeigte kein Details.
Da wäre ja noch so viel zu erkunden gewesen, aber leider muss ich Morgen
früh wieder raus, ihr wisst ja die Arbeit ruft, sonst hätte ich noch gerne
in der Milchstrasse etwas rumgestöbert.
Kommt schon noch, vielleicht vom Melchboden aus den da oben ist’s mit dem
Streulicht auch kein Problem.
Nun ab ins Bettchen.