Guiding Exzenter Eigenbau

 

Als ich die ersten Versuche mit dem Guiden des Foto-Newton auf der CGEM unternahm musste ich gleich mal feststellen dass es mit den Leitsternen stellenweise gar nicht so gut ausschaut, bzw. müsste ich mein Leitrohr (Refraktor 80/400mm von SW) verstellen um einen solchen vor den Chip zu kriegen. Also ein reines Geduldsspiel.

Da musste ich mir irgend was einfallen lassen. Wie es der Zufall will kam da im Balkonsternwarten- Netzwerk der Jürgen mit der Idee, ich sollte mir den Exzenter von Gerd Neumann zulegen. Der sieht ja wirklich gut aus und ich war schon knapp dran am Kaufen. Wie ihr aber wisst bin ich ein leidenschaftlicher Selbstbauer und wie sollte es bei dem Teil auch anders sein.

Nach längeren Grübeln und stöbern in meiner kleinen Fundgrube stachen mir gleich zwei Teile ins Augen die ich wahrscheinlich für dieses Projekt gut verwenden könnte. Es handelt sich dabei um einen Adapter von 2" auf 1.25", der ist ja beim TS OAZ immer dabei, und solche hab ich ja drei Stück. Das zweite Teil ist vom Lumicon OAG, und zwar der Halter für die Guidingkamera (1.25").

 

 

Hier mal die Bilder von den Teilen:

Ist ja alles schön und gut aber wie soll ich in aller Welt die beiden verbinden. Stand ungefähr vor einem solchen Rätsel wie damals die Besatzung der Apollo 13 als sie die Filter verbinden sollten. Ja das kriegten die ja auch hin.

Zuerst fertigte ich ein Stück Alu so an dass ich es aussen auf einer Seite montieren konnte. Damit ich auch den vollen Verstellweg erreichen konnte. Ach was ich stell mal gleich das Bild rein dann kann man es besser erklären.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier das Bild:

Links unten ist der Flansch zusehen der ist mit zwei M3 Schrauben befestigt. Der Kameraadapter wird mit zwei Stehbolzen und momentan mit zwei Gewindenieten befestigt. Da kommen noch Rändelmuttern statt denen. Links und rechts, bzw. wie hier auf den Bild zusehen vorne das Alublech, das dient zur besseren Führung des Adapters und macht das ganze noch mehr steifer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das nächste Bild zeigt den Adapter nach aussen verstellt:

So hab ich jetzt jede Menge Verstellweg, und das ist auch gut so. Ach ja bevor ich es vergesse, den 2" auf 1.25" Adapter musste ich auf einer Stelle nach aussen ausfräsen. Das Bild reich ich noch nach, mit dem bin ich noch nicht ganz fertig. Das mach ich lieber in der Firma, da haben wir doch auch besseres Werkzeug.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Bild hab ich aber noch, das hier:

Meiner Meinung nach kann man es auf diesen Bild gut erkennen worum es hier überhaupt geht. Verstellweg ist jetzt von der Mitte bis fast ganz aussen nur ein bisschen Wandstärke muss ich im schon noch lassen, nicht dass mir das Teil beim befestigen am OAZ noch auseinander bricht.

Natürlich ist der ganze Adapter auch 360° drehbar, aber das glaub ich weis doch jeder.

Am 29.05.2010 konnte ich die Fräsarbeiten abschließen. Auch das lackieren klappte wunderbar, wie man auf dem Bild sieht. Da ist kein Farbunterschied zum anderen erkennbar. Nur oben am Rand sind kleinere Spuren sichtbar. Sind wohl bei der Bearbeitung entstanden. So was kann man wunderbar mit einem Blitzlichtbild festhalten. Da werde ich noch mal etwas nacharbeiten müssen.

 

 

 

 

 

Hier das Bild:

Schön zu sehen (links!!!) meine Aussparung damit ich mehr Feld bekomme.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erfahrungsbericht vom 12.07.2010

Also die Tests habe ich nun endgültig abgeschlossen. Das Teil funktioniert.

Am SC war ich mir eigentlich von Anfang an sicher dass ich da mit dem Teil in den Fokus komme. Weis nicht was man da dranhängen müsste dass es für ein Fokussieren nicht mehr reichen würde. Na, ja, beim kleinen Refraktorchen  Sky Watcher 80/400 sah die Sache dann schon etwas anders aus. Als ich das Teil nur mal so dran hielt da war ich mir nicht mehr so sicher. Klarheit gab es dann dieses Wochenende, als der Schubi bei mir war und ich das Teil zum Guiden verwenden konnte. Juhu ich komm in den Fokus und hab sogar noch einiges an Backfokus, was ja auch ganz praktisch ist. Ich musste sogar zweimal einen Leitstern damit suchen. War überhaupt kein Problem, bis auf die provisorischen Muttern die den Schlitten halten. Das sind ja momentan nur Gewindenieten, und die sind sehr glatt. Hoffe ich krieg bald meine Rändelmuttern dann ist der Adapter perfekt.

Am 06.12.2010 kann ich jetzt kund tun dass ich die richtigen Rändelmuttern gefunden hab. Eigentlich hab ich die ja schon seit Anfang November, hatte aber noch keine Gelegenheit die auch mal im Außeneinsatz zu testen. Die Wahl viel gleich auf die mit dem größeren Kopf, noch ist bei diesen ein großer Abstand zum Klemmbereich. Das erleichtert das drehen ungemein.

 

 

Aber seht selbst, hier mal ein Bild mit den montierten Rändelmuttern

Dem Bildchen fehlt es zwar ein bisschen an Schärfe, aber die Rändelmuttern kann man trotzdem sehen.

Am 19.12.2010 machte ich nochmals einen Test, der auch wieder sehr zufrieden stellend ausging. Muss aber zugeben, als ich die Rändelschrauben bzw. ihre großen Drehknöpfe das erste mal sah, dachte ich mir ob das wirklich die richtigen sind. Jetzt kann ich wirklich sagen die sind optimal. Die kann man mit dünnen Handschuhen auch noch sehr gut drehen.