ITV 2012 Teleskoptreffen in Gedern/Vogelsberg

Alle Jahre im Mai/Juni findet das "Internationale Teleskoptreffen in Vogelsberg" statt. Gedern/Vogelsberg befindet sich in Hessen und liegt relativ zentral in der Bundesrepublik. Von mir zu Hause aus sind es jedoch ca. 600 Km die ich mit meinem Ford Focus II bewältigen werde. Da ich mehrere Teleskope mitnehmen will war dies logistisch sehr gut zu planen, da schon der 16er Dobson jede Menge Platz braucht. Der 12er und die CGEM sollten ja auch mit und was da noch so dazu gehört (Stativ, Gegengewichte, Koffer für die Steuerung,... und und und ...!!!!), und das war ja auch nicht ohne. 

Da dieses Event auf die Woche fällt an der auch "Christi Himmelfahrt" ist (da ist ja auch immer Neumond, glaub ich zumindest!!!), so brauchte ich mir nur den Freitag frei zu nehmen. Nur unter Anführungszeichen, denn letztes Jahr wollte ich eigentlich schon fahren, nur da ging es nicht. Heuer fahr ich einfach, sagte ich zu mir,  mag kommen was will.

 

 

 

 

 

 

Mit den Vorbereitungen habe ich schon ca. zwei Wochen zuvor begonnen. Hatte viel zu denken, was ich da alles mitnehmen musste/wollte. Auch den kleinen EOS, meinen Selbstbau Mini-Dobson konnte ich noch rechtzeitig fertig stellen.

Am Mittwoch gleich nach der Arbeit fing ich an den Wagen zu packen. Der Zwölfer wie man sieht durfte hinten auf die Rücksitzbank und wurde natürlich mit den Fahrzeugeigenen Gurten gesichert. Will das Ding bei einem Unfall nicht auf den Kopf bekommen. Unten am Fußboden hatte ich noch die Stangen (Trusses!!!) für den 16er und die beiden Koffer sowie auch noch Kabelrollen und meines Schwiegervaters beide Hocker. In der blauen Tasche hatte ich noch jede Menge Kabel und Ladegeräte eingepackt,...man weis ja nie.

Vorne im Fußraum der Beifahrerseite lag die CGEM (natürlich mit gelöster Klemmung!!!) und darüber noch die Tasche mit Kleidung und Reinigungsutensilien. Hab aber von vorne kein Bildchen gemacht, da man eh nicht viel sieht. Meine liebe Frau hat mir auch noch eine Kanne Kaffee mit auf die Reise gegeben die ich auch vorne in Griffnähe verstaute.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier beim Bild vom Kofferraum da ist schon mehr geboten, denn der 16er nimmt schon einiges an Platz weg. Hab da lang rumprobiert wie ich den möglichst Platz sparend in den Kofferraum kriege. Folge: Spiegelbox darüber verkehrt die Rockerbox gestülpt und darauf den Hut. In dieser Folge kriegte ich auch noch die Hutablage rein. Die beiden Höhenräder habe ich in ein Badetuch eingewickelt und mit Abdeckband Fixiert damit der Lack beim Transport nicht Schaden nimmt. Auf der rechten Seite waren ganz hinten der große Akku sowie die Gegengewichte für die CGEM ,  und darüber Schlafsack und Zelt. Vorsichtshalber hab ich auch noch Kontaktspray und den Fön mitgenommen, um der Feuchtigkeit wenn nötig entgegenzuwirken. Oben drauf in der roten Gitterbox befindet sich der kleine Mini Dobson.

 

 

 

 

Als alles verstaut war musste ich auch gleich mal ins Bettchen, denn ich wollte ja am Morgen schon früh los. Mit früh ist 4:00h Tagwache gemeint. Bin dann aber erst um ca. 5:30h zum losfahren gekommen, da sich etwas Fliesenstaub vom Nachbarn auf meine optischen  Geräte (besser gesagt Spiegel!!!)  gelegt hatte und ich diesen noch schnell entfernen musste. Leider gelang mir dies nur teilweise. 

Beim wegfahren war alles noch Wolkenverhangen und es tröpfelte zeitweise ein wenig. Ab Kufstein waren dann schon einige Wolkenlücken zusehen und in einer davon war die dünne Sichel des abnehmenden Mondes sichtbar.

Die Fahrt selbst verlief ohne Probleme bis kurz vor dem Ziel. Hatte im "NAVI" nur Gedern mit Postleitzahl eingegeben, und so fuhr ich im Ort wo es dann links weg ging natürlich vorbei. Als ich dann in der Pampa stand habe ich doch den Entschluss gefasst die ganze Adresse einzugeben. Da war dann nach ca. 5 Minuten  "Route neu berechnen" der nächste Schock da, denn auf einmal hieß es "das Ziel ist nur bedingt erreichbar". Was soll das schon wieder heißen, ... brauch ich jetzt einen Jeep. So schlimm war es dann doch nicht und ich kam nach der unfreiwilligen Rundfahrt am Campingplatz an. Was mich ein wenig verdutzt machte, dass da nirgends was von Teleskoptreffen oder ITV stand. Ich fragte dann mal ganz vorsichtig bei der Anmeldung nach, und die meinet ich wäre hier richtig. Sie fragte mich auch gleich wie lang ich bleiben wollte. Als ich angemeldet war fuhr ich gleich rein auf die Wiese wo es nur so von Astronomiebegeistern wimmelte. Das war so gegen Mittag und ich machte mich auf die Suche nach den Balkonauten. Das Auto ließ ich zuerst mal oben stehen und ging eine Rund durchs Camp. Unten am See wurde ich dann fündig, denn da stand schon Matthias der mit seiner Frau Elke gekommen war. Matthias war schon einen Tag früher angereist und konnte denn Graupelschauer life miterleben.

Als nächstes kam Karsten mit Elisa an, und zu guter letzt noch Schubi mit Susanne. Wir haben dann mal alles in Stellung gebracht, Zelte Montierungen und Teleskope. Die erste Nacht sah ja noch sehr viel versprechend aus, leider zog in der anbrechenden Dämmerung dann doch Dunst auf. Der Himmel war nur grau und selbst im 16"er war nicht viel zu sehen.

 

 

Hier mal ein Bild unseres Zeltplatzes

 

 

Wie man auf dem Bildchen sieht haben wir es schon sehr gemütlich gehabt. Die Teleskope warteten auch schon auf ihren nächtlichen Einsatz. Schubi hatte ja den 9.25er von Celestron (ganz rechts!!!) mit seiner Selbstbau Taukappe dabei, mit dem wir ein wenig Planeten beobachteten. In der Mitte steht mein Selbstbau Dobson der Leider Karsten sein Equipment etwas verdeckt. Das tolle und vor allem stabile Vermessungsstativ kann man aber noch sehen. Hinten in der Mitte die Zelte, das linke (große!!!) ist das von Karsten das kleine hab ich mir von meinem Arbeitskollegen geliehen.

 

 

 

 

Beim zweiten Bild sind auch mein Zwölfer auf der CGEM und Matthias beide Skywatcher drauf. Die Stellflächen für das ITV wurden alle mit Absperrband am Boden markiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Camping war ja toll, wäre da nicht das "Mash" gewesen, wovon sehr viel Lärm ausging. Da ging es teilweise bis 3.00h früh rund. Die Hinweisschilder am Eingang dieser Unterhaltungsoase sagen schon alles!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da ich ja chronischer Frühaufsteher bin war das auch hier oben so. Bin meist so zwischen 6:00 - 7:00h aufgewacht und gleich nach der morgendlichen Reinigung einige Runden um den See gelaufen. Danach hab ich dann oben am Kiosk einen Kaffee getrunken.

 

 

Hier mal ein paar Bilder vom See

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie man auf den Bildern erkennen kann ist der Himmel meist Wolkenverhangen. Dies Bild zeigte sich fast jeden Tag, es waren auch sonnige Abschnitte dabei. Aber meist unter Tags.

Dies Bild machte ich auf der anderen Seite des Sees da wo der Sandstrand ist. Hier kann man gut sehen wie schon die dunklen Wolken aufziehen und der nächste Monsun sich anbahnt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einige schöne Sonnenstunden waren natürlich auch dabei, die wir für die Beobachtung unseres Heimatstern nutzten. Dafür kam der C6 von Karsten zum Einsatz, der als einziger einen Sonnenfilter mit hatte.

Auf dem Bild ist das Teleskop ohne Filter zu sehen,... musste ja zuerst mal alles scharf stellen (das machten wir an einer Baumgruppe!!!) bevor es zur Sonne ging.

Schubi überwachte das ganze am Monitor!!!

Belohnt wurden wir dann durch eine sehr schöne Fleckengruppe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Sonnensegel an Schubi's Wohnwagen anzubringen war keine schlechte Idee, denn die letzten zwei Abende hatte es ganz schön geregnet. Am letzten Abend gab es sogar noch ein schönes Blitzlichtgewitter. In der Nacht musste ich sogar ins Auto flüchten, da irgendwo im Zelt Wasser eindrang.

Am Abend zuvor bin ich um ca. 4:00h erwacht, da ich meine Beine nicht mehr spürte und es fühlte sich ganz nass an. Fazit: bin wohl durch die schräge Lage des Zeltes, und der Basstöne aus dem Mash, schön langsam aus dem Zelt gerutscht, sodass die Beine bis zu den Knien im Regen waren. Ich nass, Schianzug nass,... Wasser im Zelt....

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier kann man mal ein schönes großes Teil (links!!!) sehen. Ein 30" Dobson, und da braucht man eine Leiter um überhaupt was zu sehen. Wie man auf dem linken Bild auch sehen kann sind alle Optiken/Montierungen wegen des Regens zugehüllt. Nur der Nachbar hatte seinen Dobson im Regen stehen lassen (Bild rechts!!!) was mir ein wenig weh getan hat, denn das Holz sah nicht behandelt aus.

 

Am Vorabend hatte ich auch noch erfahren dass ich mit dem 12"er Foto Newton prämiert worden bin. Dies hat mich sehr gefreut da dies Teil eine Menge Arbeit war. Hab leider noch kein Bild von der Prämierung.

 

 

 

 

 

 

Durch die Regenfälle wurde der Boden sehr aufgeweicht und einige Fahrzeuge konnten nur noch mit fremder Hilfe aus dem Grün herausgeholt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit: Trotz des nicht so besonderen Wetters war das ITV doch ein schönes Erlebnis und wir hatte jede Menge Spaß und Unterhaltung.