Mini-Dobson EOS
VORWORT: Da bei diesem Teleskopbau nicht immer alles glatt lief, und ich während des Baus einige Rückschläge hatte und dadurch gezwungen war einige (mehrere!!!) Änderungen beim Bau zu treffen, ist nicht alles was im Bericht steht auch aktuell. Der Bericht zeigt aber mal wie die Überlegungen bei der Planung und beim Bau waren. Sollte mehr als ein Dokumentation angesehen werden. Ich hätte auch die Teile löschen oder abändern könnten, machte das aber bewusst nicht, denn so sieht man dass es gar nicht so leicht ist ein so kleines Teleskop zu bauen.
Nach längerem hin und her fasste ich heute den 09.11.2009 den Entschluss mit den Arbeiten zum Bau des kleinen Dobson EOS zu beginnen. Der Name "Eos" kommt aus der griechischen Mythologie und war die Gemahlin von Astraios. Da dieses Teleskop eine annähernde Miniatur davon werden sollte wählte ich diesen Namen.
Ich finde der passt zu diesem kleinen Selbstbau-Projekt!!!
Bei diesem wollte ich nicht so viel an Material ausgeben, und deswegen musste der 76/700mm Bresser Newton dran glauben. Von dem will ich die Optik (sprich, Haupt- und Fangspiegel, und eventuell auch noch den OAZ verwenden).
Wer so ein Billigteil noch nie gesehen hat, hier mal einige Fotos vom noch ganzen Teleskop:
Hier sieht man das Teil, nur das wackelige Stativ hab ich schon entfernt, die Dinger gab es fast überall zu kaufen, waren so ca.50 Euronen, meins war umsonst, hab's noch vor der Verschrottung retten können. Der Tubus sieht ganz schön lädiert aus, auch musste ich beim ersten Test feststellen das die Optik total dejustiert ist, auch kein Wunder bei den Beulenhaufen.
Als erstes kam der Ausbau der Optik dran. Die Schrauben gingen eigentlich schön auf, ist ja auch nicht immer so. Ich baute den Fangspiegel plus Halter, danach die komplette Spiegelzelle (wenn man das Teil überhaupt so nennen kann!!!) incl. Hauptspiegel aus.
Hier ein Bild von der Fangspiegelspinne, bzw. Sicht von vorne in den Tubus:
Hier noch so ein Teil mit dem ich einfach nicht grün werde, die dreiarmige Fangspiegelspinne. Da werde ich mir noch was überlegen müssen. Da gibt's dann statt 4, 6 Spikes, ist aber visuell nicht so tragisch. Erschreckend wenn man sieht wie weit der OAZ in den Tubus hineinragt. Noch dazu glänzt das Teil ganz schön, ganz speziell die Zahnstange.
Hier noch eins und dann gibt's die Spiegelchen zu sehen:
Ich muss noch dazu sagen, dass so ein Teil mein erstes Teleskop war, hab meins aber aus Platzgründen verschenkt. Meins war ein OPTUS das meine Frau mir damals zu Weihnachten gekauft hat (Hofer/Aldi!!!). Hier auf dem Bild ist der OAZ zu sehen den ich noch verwenden will, der läuft sehr leicht und hat kaum bzw. vernachlässigbares Spiel. Und vom Gewicht her müsste er auch gut funktionieren.
So aber jetzt zeig ich euch die Optik:
Hier die Optik incl. OAZ, das Zeugs werde ich mal gut verstauen, zuerst kommen die Holzarbeiten dran.
Am 15.12.09 war es wieder mal sehr bewölkt und sogar leichter Schneefall, also keine tollen Voraussetzungen für so einen Hobby Spechtler wie ich es bin. Dachte mir, machst halt beim EOS weiter. Zuerst zeichnete ich den Plan für den Hut und die Spiegelbox und übertrug die Maße auf die 4mm starke Holzplatte.
Hier das Bild von Plan und Holzplatte:
Also sollte jemand was an meinem Plan auszusetzen haben, muss ich gleich vorweg erwähnen dass dies nie meine Stärke war, und ich das in der Schule immer gehasst habe, nur wichtig ist dass ich mich auf den Zetteln auskenne!!!! Bei Astraios und Uranos hat es ja auch funktioniert.
So heute den 16.12.09 machte ich mich an das ausschneiden der Teile. Nicht dass da jetzt einer glaubt, Dekupiersäge oder so, ne,ne!!! Das hab ich alles mit der Laubsäge ausgeschnitten, der Umwelt zu liebe!!! Reicht schon wenn einige so " GEHIRNLOSE" Personen Scheinwerfer (SKY BEAMER!!!) gegen den Himmel richten, da bleibt für mich natürlich kein Strom mehr übrig!!!!
Wie man so was ausschneidet, weis eigentlich fast jeder Hobbybastler und deshalb hab ich auf Bilder vom Ausschneiden verzichtet. Als alle Teile aus der Platte heraußen waren, verschliff ich alle Rundungen und Kanten bis hin zum Bleistiftstrich.
Als ich alle Teile angepasst hatte, verleimte ich diese. Das sieht dann so aus wie auf den beiden Bildern.
Und hier sind sie:
War ganz erstaunt dass das heute so flott dahin ging, na ja, muss ja eigentlich immer besser gehen, ist ja auch schon Selbstbau Nr.:3 Zuerst wollte ich ja die Fangspiegelspinne ersetzten (in vier Arm!!!), nehme jetzt aber doch die Dreiarm sonst hab ich den OAZ nicht mehr Platz. Hab nämlich nur sechs statt acht Streben beim Hut verwendet.
Am 28.12.09 fertigte ich das kleine Brettchen an, an dem später der OAZ montiert wird, und leimte dies gleich ein. Am Wochenende bekam ich auch das Furnier für die Beplankung des Hutes, kam aber wegen Arbeitsüberschuss nicht dazu dies zu montieren. Als ich die Verleimung fertig hatte zeichnete ich mal den Plan für die Höhenräder. Nur mal so schnell, wusste ja eigentlich noch wie, denn bei Astraios hab ich die gleichen, nur die hier sind etwas kleiner!!!
Hier der Plan von den Höhenrädern:
Die Höhenräder sind schon eine Menge Arbeit, als ich den Plan nämlich fertig hatte musste ich das ganze aufs Holz übertragen, und das gleich vier mal.
Hier sieht man die vier Wippen auf Holz:
Musste die ja doppelt machen da sie sonst zu schmal wären und dadurch auch die Auflagefläche zu klein wäre. Na, da hab ich mir mal für die nächsten Tage wieder eine Arbeit hergerichtet. Dann mal gleich los!!!!
Am nächsten Tag schnitt ich auch die Höhenräder aus und verklebte zwei und zwei. Obwohl ich schon alles ausgeschnitten hatte musste ich Feierabend machen, der Leim muss zum Schleifen ganz trocken sein. Ach ja, ausgeschnitten hab ich das Ganze natürlich wieder mit der Laubsäge!!!
So, aber am 30.12.09 ging es nochmals richtig zur Sache. Zuerst verschliff ich die beiden Höhenräder und glich sie so an dass beide wirklich die gleiche Größe haben. Ich muss schon mal sagen dass die großen Höhenräder von Astraios auch nicht mehr Arbeit waren als die kleinen.
Egal, hier sind mal zwei Bilder die ich nach der Arbeit machte.
Hier das erste ist von der Draufsicht, links hinten die Spiegelbox, an der hat sich aber nichts verändert. Moment, stimmt ja gar nicht, ich hab doch die Kanten verschliffen!!!
Rechts hinten der Hut mit der Beplankung, das dunkle Furnier schaut gar nicht so schlecht aus, finde ich halt man. Aber davon sieht man ja nichts mehr, denn der wird ja auch BLAU!!!
Vorne zu sehen die beiden Höhenräder. Mann das war nicht ne Arbeit!!! Aber es hat sich gelohnt, oder? Beim oberen sieht man die zwei kleinen Löcher in den Hörnern. Da war mal ein bzw. zwei Nägel durch, mit denen ich die beiden Teile Fixierte, damit ich beide angleichen konnte.
Hier noch mal von der Seite. Vielleicht ist jemanden schon aufgefallen dass bei einem Feld ein helles Holz drin ist. Da kommt dann später mal der OAZ rein. Das muss halt ein bisschen mehr halten.
Noch was!!! Da soll mal einer sagen, ich hab hier keine Brandaktuellen Bilder hoch geladen. Wie man nämlich sieht ist nicht einmal der Leim richtig trocken (siehe Hut!!!)
Am Silvesterabend zeichnete ich den Plan für die Rockerbox. Immer nur in die Glotze schauen ist auch nicht das wahre.
Hier mal das Bild vom Plan:
Ich zeichne die Pläne wenn möglich immer 1:1, da hat man auch eine gute Kontrolle, und wenn mal was nicht so passt kommt man gleich drauf. Als ich den Plan fertig hatte übertrug ich ihn auf die Holzplatte.
Hier das Bild von der bemalten Holzplatte:
Das war ja noch der leichteste Teil, aber jetzt geht's ans aussägen und nachher verschleifen. Vor dem fürchtete ich mich am meisten. Im Endeffekt war es aber gar nicht so schlimm. Am 04.01.10 konnte ich diese Arbeit abschließen. Nun ging es ans verleimen. Ach ja die Bodenplatte und den Drehteller hab ich natürlich auch gleich ausgeschnitten, gehe aber hier noch nicht so ins Detail weil es sich nur um ein Rechteck und eine runde Scheibe handelt, in doppelter Ausführung. Da drunter muss ja ein bisschen stabiler sein, ist ja das ganze Gewicht drauf.
Ach ja, bei der Optik hat sich auch was geändert, und zwar gibt's jetzt einen Vixen Spiegel 114/900. Ich kann es ja noch gar nicht glauben, der Schubi aus dem Balkonsternwarten-Netzwerk hatte so einen noch im Keller und hat mir den Kostenlos zur Verfügung gestellt. Das ist wirklich ein toller Zug, und deshalb möchte ich mich auf diesem Wege beim Schubi noch mal recht herzlich bedanken!!!!!
Als die Rockerbox trocken war machte ich die erste Anprobe von den Teilen. Muss sagen sieht ja gar nicht so schlecht aus. Oder was meint ihr.
Hier die Bilder der Anprobe:
Das ganze befindet sich noch im Rohzustand, also Feinschliff ist noch angesagt. Aber das schlimmste ist schon vorbei. Wenn ich den Spiegel habe, werde ich das ganze in My Newton nochmals umplanen müssen, den das Teleskop wird ja jetzt ein bisschen größer.
Und morgen werde ich mir mal die Klemmböcke vornehmen, da gibt es noch einiges zu tun. Auch den Adapter für den OAZ muss ich noch anfertigen. Im Balkonsternwarten-Netzwerk wurde die bitte geäußert, ob ich nicht irgendwas zum Größenvergleich dazustellen könnte. Ich wusste nicht was, und Werbung wollte ich eigentlich auch keine machen, deshalb hab ich das Teil auf die GZ-Platte. Finde eine solche kennt wohl jeder. ODER!!!
Juhu,juhu am 13.01.2010 kam dann das Päckchen vom Schubi unversehrt bei mir im Zillertal an. Das hat der Schubi so schön eingepackt da konnte wirklich nichts schief gehen. Im Päckchen waren dann der Hauptspiegel mit Halter, sowie der Fangspiegel, auch mit Halter und Spinne, die ich gut gebrauchen kann. Die Verspiegelung ist in einem sehr guten Zustand wie meine ersten Test bestätigen.
Hier ist mal ein Bild von beiden Spiegelsets:
Wenn man so beide vergleicht braucht man wohl nicht lange überlegen welchen da man nehmen soll. Denn der größere und natürlich auch schwerere kommt dem ganzen System etwas mehr entgegen. Man darf ja nicht vergessen dass ja noch Zubehör dran kommt, und obwohl es nur 1,25" Okulare sind, sind die auch gar nicht so leicht.
Am 19.01.2010 machte ich mich an die Planung der Spiegelzelle, die ich wieder aus Aluminium fertigen werde. Da ich ja Urlaub habe und dass Wetter auch nicht so zum Spechteln ist, mach ich mich gleich an die Arbeit.
Hier der Plan von der Spiegelzelle:
Am 30.01.2010 machte ich mich an den Einbau der Optik. Das Wetter war ja auch geeignet dafür, Schnee, Schnee, Sch....!!!! Als erstes baute ich die Fangspiegelspinne in den Hut ein. Das ging eigentlich ganz schnell von statten. Jetzt konnte ich die genaue Höhe ermitteln wo eigentlich das Loch für den OAZ rein kommt. Als ich dies hatte, baute ich den FS und die Spinne wieder aus. Jetzt bohrte ich mit dem Dosenbohrer ein gut 40 mm großes Loch in den Hut. Die gleiche Höhe zeichnete ich mir auf der gegenüberliegenden Innenseite auch an. Nun konnte ich mit dem Justierlaser den OAZ und den Adapter so einrichten damit der Laserpunkt genau auf diese Markierung leuchtet. Ich markierte mir das Ganze und leimte den Adapter an den Hut.
Danach sah es dann so aus:
Also rechts schön zu sehen der Hut zusammengebaut, links was noch auf mich zukommt, "ja genau der Spiegelträger. Bei dem war ich mir noch gar nicht schlüssig wie ich da vorgehen soll. Kurz vor Beginn kam mir die Idee, ein Teil des alten Trägers mit zu verwenden. Ich musste den aber etwas zurecht stutzen, sonst geht er nicht in die Spiegelbox rein.
Hier sind schon die Bilder vom Spiegelträger:
Also ich hab vom Feilen und Sägen keine Bilder gemacht, dass wäre einfach zu aufwändig und würde noch dazu den Rahmen meiner HP sprengen. Glaube aber das man die Vorgehensweise an den Bildern auch erkennen kann. Ach ja die zusätzlichen Ohren die auf dem oberen Bild noch drauf sind habe ich entfernt, denn doppelt brauch ich die nicht.
Hier noch mal eins mit Spiegel:
Hier sieht man gut die Schrauben zum justieren. Die Federbelastete Justierschraube ist von unten zugänglich, die Fixierschraube von oben. Ging leider nicht anders, da unten nichts vorstehen darf. Ich muss schauen dass ich die Spiegelbox möglichst tief krieg um einen besseren Schwerpunkt zu erreichen. Das ganze wird ja ein wenig länger, 900mm statt 700mm Brennweite, das macht schon was aus.
Die Rohre hab ich ja auch schon besorgt, jetzt werde ich mir die Klemmböcke vornehmen, dann würde bald einem Probe First Light nichts mehr im Wege stehen.
Am 31.01.2010 baute ich die Spiegelzelle in die Box ein, dazu musste ich in diese die vier Löcher zur Befestigung der Zelle bohren. Auch die Aussparungen für die drei Justierschrauben bohrte ich. Die schließen bündig mit der Box ab. Da darf nichts vorstehen, muss ja schauen das ich das Ganze so tief wie möglich montieren kann, damit ich einen guten Schwerpunkt erhalte. Auch an diesem Tag fertigte ich die Klemmböcke an. Die Bohrungen konnte ich noch nicht machen da ich keine Ständerbohrmaschine mit schwenkbaren Tisch habe. Da fahr ich zu meinem ehemaligen Arbeitskollegen Otto der hat so eine, und die für Astraios haben wir auch dort gebohrt. Das ging wirklich wunderbar. Ach ja den Plan hab ich ja an diesem Tag auch noch gezeichnet. Wie üblich 1:1, und da hab ich dann gleich gemerkt dass da an der Länge etwas nicht stimmen konnte. Nach längerem Suchen, in My Newton bin ich schließlich auf den Fehler gestoßen. Der OAZ war im Programm zu kurz. Da muss man wirklich aufpassen, dass man da alles richtig eingibt.
Hier mal das Bild vom 1:1 Plan:
Hier das Bild mit Plan und Optik drauf:
Ich hab da zum Spaß mal den Justierlaser probiert, und der kam fast passend zurück, aber das sagt ja noch nichts aus.
Am 01.02.2010 hab ich nur die Lehre zum ablängen der Rohre angefertigt, und diese auf das richtige Maß gekürzt. Das richtige Maß erhielt ich aus dem Plan. So hab ich es bei den anderen zwei Bauten auch gemacht, und das passte.
So, einige von euch werden wohl glauben, der Junge hat einen Winterschlaf gemacht!!! Nein das stimmt so nicht, denn ich war immer am Projekt dran. Leider hatte ich bis jetzt keine Zeit die ganze Sache zu Dokumentieren. Du ich es halt jetzt.
Als ich die Rohre abgelängt hatte, musste ich mich an die Klemmböcke machen. Das ist wohl der heikelste Teil bei dem ganzen Unternehmen. Diese waren zwar nichts neues für mich, da ich fast die selben bei Astraios verbaut hatte, nur beim EOS sind die um einiges kleiner.
Hier mal das Bild von den oberen
Die Klemmschrauben gefallen mir noch nicht so, werde da wohl um was anderes schauen. Ansonsten ist das eine gute Lösung.
Hier das Bild von den unteren:
Bei den unteren ist keine Klemmung mehr. Das hab ich diesmal anders gelöst. Bin beim Winkel etwas drunter geblieben, das bewirkt das wenn ich oben klemme verkeilen sich unten die Rohre und halten so von selbst. Auf dem Bild gut zu sehen, die montierten Höhenräder. Nur die Querstange fehlt noch, hab die aber schon angefertigt, und jetzt müssten nur noch die Gewinde rein.
Am 25.03.2010 war es dann soweit, FIRST LIGHT!!!!
Ich musste mal herausfinden wie das Teilchen überhaupt funktioniert, wo ist der Fokus und wie viel zu lang ist das Teil wieder geworden. Beim ersten Test kam nur der Tubus zum Einsatz, an der Rockerbox, bzw. am Friktion-System bin ich grad am arbeiten. Deshalb brauchte ich eine Montierung mit der ich auch mal komfortabel das Miniröhrchen nachführen konnte. Wie sollte es anders sein, musste halt mein LX10 wieder mal herhalten. Das nächste war, wie montiere ich das da drauf, und das ist mir dann eingefallen.
LX10, dann die Grundplatte wo normalerweise die beiden Sky Watcher (80/400 und 102/1300) Platz finden, und darauf schlussendlich der EOS. Nicht erschrecken das Klebeband hält gar nicht schlecht, und es war ja nur für einen Test.
Das erste was ich bei diesem Test feststellte war dass das ganze Rohr um ca. 3cm zu lang ist. Ansonsten bin ich aber mit der Abbildung sehr zufrieden. Der Mond ist gestochen scharf abgebildet, obwohl ich am Stern noch eine leichte Dejustierung feststellen musste. Aber f/7.8 verzeiht schon einige Fehler. Ach ja meine gefürchteten Spikes im Sechserpack haben sich auch bewahrheitet. Ein Foto als Erinnerung hab ich natürlich auch wieder gemacht, obwohl das ja gar nicht zum Fotomachen da ist, sondern nur zum Spechteln gedacht.
Ist nicht das Foto mit dem man punktet, aber das soll es ja auch gar nicht, noch dazu war der visuelle Teil des Tests vorher um einiges besser. Die Temperaturen vielen rasch und das Seeing wurde wieder schlechter. Noch dazu hat das Teil keine Innenschwärzung.
Ab hier kam dann leider die Wende!!!
Nach langem hin und her fasste ich am 18.12.2010 den Entschluss doch einen anderen Hauptspiegel zu verwenden. Nicht dass der vom Schubi nicht toll wäre, was mir aber von Anfang an Sorge bereitete war die Länge des Tubus. Auch die ganzen Proportionen am kleinen Dobson waren nicht so tolle. Der Tubus wäre selbst schon stabil gewesen, nur brachte ich so keine Balance in das System. Hatte nicht gedacht dass so ein kleines so schwierig zu bauen sei. Ich wurde eines anderen belehrt. Denn das Ganze war sozusagen ums doppelte zu lang. Es hätte schon noch einen Weg gegeben, und zwar eine hohe Rockerbox zu bauen, nur der kam für mich nicht in Frage. Ein Friktionssystem das ich extra für dieses Teleskop konstruierte, brachte auch nicht den gewünschten Erfolg, so bleibt mir nur noch die Brennweite zu verkürzen. Hab mal bei TS nachgesehen und SkyWatcher bietet einen HS mit 114mm Öffnung und 500mm Brennweite an. Hab das mal mit My Newton berechnen lassen. So käme ich auf eine Baulänge unter 40 cm, das wäre genau die hälfte von jetzt.
Da ich noch einige eloxierte Alurohre hatte, schnitt ich mir mal welche zu. Das ganze Teleskop ist jetzt gefälliger. Sieht dem Astraios von den Proportionen jetzt um einiges ähnlicher. Aber seht selbst.
Hier das Bildchen von dem gekürzten EOS:
Also mir gefällt es so besser, aber keine Sorge dass der HS vom Schubi ungenützt jetzt irgendwo rum liegt. Da wird was anderes mit dem gebaut.
Am Samstag den 16.04.2011 konnte ich mir bei Wolfi den 114/500mm Spiegel holen. Natürlich gleich eingebaut und getestet. Passt!!!
Jetzt müsste das Teil nur noch Farbe bekennen. Da dies aber sehr Zeitintensiv ist und ich momentan mehr am Zwölfer am werken bin, wird wohl die Farbe erst im Herbst dran kommen.
20.04.2012 Eintrag ins Logbuch der Enterpreis.... seit dem letzten Vermerk ist schon wieder vergangen und ich musste leider auch feststellen dass dies mit " im Herbst lackieren" wohl mehr frommes Wunschdenken war. Okay ich gebe es ja zu, da ist mir auch der Bau des 12"er etwas dazwischen gekommen, und der hatte halt Vorrang. Da ich aber heuer das erste Mal das Teleskoptreffen in Geldern/ Vogelsberg besuchen will und da auch den 16"er mitnehme, dachte ich mir " wäre doch schön wenn ich da auch den Mini-Dobson einpacken könnte". Leider befindet sich das Teil noch im Rohzustand, wie am Bild oben zu erkennen, und bis zum Treffen ist es nicht mal mehr ein Monat hin....na ob sich das noch ausgeht??? Wenn ich noch länger überlege dann geht sich das bestimmt nicht mehr aus, also ran ans Werk. Zuerst musste alles wieder auseinander gebaut werden. Zuerst wurden die Teile nochmals geprüft und verschliffen und auch teilweise gekittet. Danach wurde dem Ganzen je dreimal Füller aufgetragen und zwischen den Grundierungen immer wieder verschliffen und nachgebessert. Das ist bei solchen Holzbauten sehr wichtig, da möglichst keine Feuchtigkeit ins Holz Eindringen sollte, da sonst der Verzug dieses natürlichen Werkstoffes vorprogrammiert ist.
Da ich beim Astraios Selbstbau nicht viel über den Lackiervorgang berichtet hatte, will ich es hier nachholen. Im Prinzip der gleiche Weg ... aber wirklich nur im Prinzip, denn das schleifen der kleinen Teile ist schon sehr mühsam und man kann da nicht einfach so wie beim großen, Schleifmaschinen verwenden. Also alles richtige Handarbeit!!!
Bei diesem Bild sieht man die Teile nach der ersten Füllerbehandlung. Alles schön schwarz. Die meisten Teile ( außer Hut!!!) hab ich mit Nägeln so an einer Holzlatte befestigt sodass man zum lackieren von allen Seiten ran kommt. Der Hut wurde bzw. wird an den drei Bohrungen die für die Fangspiegelspinne sind mit Bindedraht aufgehängt. Die Spiegelbox wurde innen mit Abdeckband abgeklebt. Da ist ja der Rahmen drin an dem dann die Spiegelzelle rein kommt.
Nach dem ersten Schliff sah das ganze dann etwas anders aus. Jetzt ist alles oder besser gesagt fast alles grau. So sollte es auch sein, denn dieser Füller zeigt beim schleifen jeden Fehler an, und so kann man noch ein wenig nachbessern. Bei Holz ist das etwas schwieriger als auf Metall, da beim Holz die Strukturen nicht gleich sind und so der Füller an einigen Stellen mehr einzieht als an anderen. Dazu ist Holz auch nicht so glatt.
Hier an dem Bild kann man schön die Fehler in der Oberfläche an den dunklen Stellen erkennen. Am schlimmsten war aber die Hutverkleidung die ich diesmal aus Gewichtsgründen aus einem Stück Furnier machte. Da waren nach der ersten Bearbeitung mit dem Füller an mehreren Stellen Risse zu sehen die ich nur mit auftragen von Holzleim (auf der Innenseite!!!) zu kriegte. Nach der dritten Behandlung war aber von den Rissen nichts mehr zu sehen.
01.05.2012 Tag der Arbeit und mein kleiner EOS musste endlich Farbe bekennen. Mein Arbeitskollege Markus war so nett und hat die Farbe aufgetragen. An so was sollte man schon einen Fachmann ran lassen.
Gegen 13:00h konnte ich dann die trockenen Teile mit nach Hause nehmen. Zuerst musste ja noch das Abdeckpapier aus dem Hut und der Spiegelbox, ehe ich mit dem anbringen der Veloursfolie beginnen konnte. Dies war eine sehr mühsame Arbeit denn in den Tubusteilen ist nicht viel Platz.
Danach noch die Fangspiegelspinne und den OAZ rein und der Hut ist schon mal fertig. Diese Arbeiten machte ich im Wohnzimmer...aber jetzt ging es im Bastelraum weiter. Als erstes schaute ich mir mal den Drehteller an....da der Boden der Rockerbox durchs Lackieren schön glatt ist versuchte ich es mal mit Teflonscheiben....und das funktioniert ganz gut, obwohl noch kein Ebony star drauf ist.
Danach waren die Höhenräder an der Reihe. Hier kam auf den Laufflächen das Ebonystar drauf....war auch nicht ohne, solch dünne Streifen runter zu schneiden,... der erste Streifen ging eh zu Bruch. An der Rockerbox kann man auch sehen dass ich schon die Teflonpats montiert habe. Als Abstandshalter hab ich die kleinen Hölzchen genommen die ich auch beim Bau hatte,...nur diese hab ich etwas schöner zurecht geschliffen und Alu Lock lackiert.
Ganz fertig ist das Teil natürlich noch nicht, denn die Fokuslage stimmt bestimmt noch nicht, also die Stangen sind noch auf das richtige Maß zu kürzen. Dann fehlen an der Rockerbox noch die inneren Führungsschienen.
Auch ein wenig Kopflastig ist das Teil noch, da werde ich noch ein Gegengewicht einbauen müssen.
Am 02.05.2012 ging es im wahrsten Sinne des Wortes ans Bleigießen, ... jetzt nur nicht an Silvester denken, das heißt zwar auch so da handelt es sich aber um Zinn. Ich hab richtiges Blei verwendet, ... nur ist es heutzutage ein Problem so eins überhaupt zu kriegen. Da ist mir dann eingefallen dass die Batteriepole aus dem Schwermetall bestehen. Da wir einige alte Batterien im Sammelbehälter haben, hab ich mir von denen die Pole runter geschnitten. Die wurden dann in die zuvor gefertigte Form gelegt und dann mit dem Gasbrenner verflüssigt. Hab den Barren nach dem abkühlen und rausnehmen aus der Form noch gereinigt. Zuhause am Abend hab ich dann das Teil in vier Stücke geteilt und in jedem Eck der Spiegelbox montiert.
Da es aber noch ein wenig Gewicht vertragen könnte habe ich mal geschaut wo ich noch was abspecken könnte. Da viel mir ein dass der zweite Bresser 76/700 den ich vor kurzem bekommen hatte einen OAZ aus Kunststoff hat. Der ist nicht besonders gut und hat auch ne Menge Spiel,...aber verbessern kann man an dem schon noch was. Dazu ist der Dobson ja nur visuell zu verwenden. Wo wir gerade bei visuell sind ... nach Einbau des OAZ ging es an den ersten Test. Zum Einsatz kam das 20mm Okular das beim Bresser dabei war. Als erstes war ein Terrestrisches Objekt an der Reihe. Nur da war nichts im Okular zu sehen. Nach längerem hin und her musste ich mit abgebautem OAZ feststellen dass der Brennpunkt im Bereich der Aufnahme des OAZ befindet, und dann ist noch gut 70mm denn der OAZ ist ganz schön lang.
Jedenfalls stimmte da was nicht, denn so muss die Brennweite um einiges unter der angegebenen Brennweite von 500mm sein. Nach genauem nachmessen komm ich auf ca. 460mm. Das sind ja 40mm weniger als ... bei einem großen Teleskop wäre das jetzt nicht so das Problem, aber hier bei dem kurzen Teil das jetzt noch kürzer werden soll ist das schon ein Problem!!! Mit dem kürzen der Mittelrohre ging es grade noch, und ich kann den Mond mit ganz eingefahrenen OAZ scharf stellen, nur Backfokus hab ich so keinen mehr. Also werde ich als weiteren Schritt den OAZ noch ein wenig umbauen müssen. Das Rohr das in den Tubus reinragt wollte ich sowieso kürzen.
03.05.2012 Hier mal das Bild in der Endfassung. Kürzer wird er jetzt nicht mehr. Die oberen Klemmungen musste ich etwas nacharbeiten da sich durch das kürzen der Winkel zueinander etwas geändert hat. Blieb aber alles noch im grünen Bereich.
Das Überarbeiten des Okularauszuges konnte ich auch noch an diesem Abend machen. Dazu musste zuerst das Verstellrad ab. Danach lies sich dann das Innenrohr fast ganz leicht herausziehen. Nur der Chinahonig bremste etwas. War dann auch gar nicht so einfach dies klebrige Zeugs von den Teilen herunterzukriegen. Bei Kunststoffteilen, woraus das Ding auch besteht sollte man mit Lösungsmitteln etwas vorsichtig sein.
Die Teile ließen sich dann wunderbar kürzen und so konnte ich den OAZ wieder zusammenbauen und aufs Teleskop montieren. Man wie die Zeit vergeht, und da war es auch schon 23:00h und Zeit den Hobbyraum zu verlassen.
Die nächsten Tage konnte ich ein wenig terrestrische Tests durchführen. Leider reichte es wegen des Wetters nicht für Astro. Das Projekt ist für mich jetzt abgeschlossen. Das einzige was noch fehlt ist ein ganz einfacher Sucher der auch vom Gewicht her nicht zu viel aufträgt. Wegen der Kopflastigkeit.
Kurz vor dem ITV konnte ich noch diesen Deckel für den HS anfertigen. So kann jetzt nichts auf den Glasklecks fallen, und vor Staub schützt es ja auch noch. Die Schrift mit dem Logo meiner HP konnte ich auch noch montieren. Oh Mann, das war vielleicht was, die kleinen Buchstaben einzeln so draufzukleben.
Für den Hut die Stoffabdeckung, na das war vielleicht was. Hab mir das ganze etwas einfacher vorgestellt. Aber die Nähmaschine machte nicht das was ich wollte. Muss aber zugeben dass ich bis dato so ein Gerät noch nie benutz hatte. Wie heißt es so schön " Schuster bleib bei deinen Leisten". Diesen Satz hätte ich wohl mehr ernst nehmen sollen. Egal, nach einigen kläglichen Versuchen hatte sich dann meine jüngere Tochter meiner erbarmt und dies Teil per Hand genäht. Muss ihr dafür ein großes Lob aussprechen, denn wie man sieht hat sie das ganz wunderbar gemacht.
Wenn's was neues von Eos gibt, kommt es natürlich gleich hier rein!!!!!