Bilder mit Schmalbandfiltern

Auf dieser Seite will ich mal meine ersten Gehversuche mit diesen Filtern zeigen. Da das Wetter momentan nicht immer das macht so wie ich es gern hätte und meist die klaren Nächte bei hellem Mond zu genießen sind, habe ich mich entschlossen einen Satz Schmalbandfiltern bei TS zu erwerben. Hierbei handelt es sich um die Filter, H-Alpha 7nm, OIII 8,5nm, SII 8nm und H-Beta 8,5nm, wobei letzterer eigentlich für visuelle Verwendung gedacht ist.

Die Filter hab ich in der 2 Zoll Version genommen. Dass ich die Kamera beim Filterwechsel nicht immer abbauen muss, leistete ich mir noch die Filterschublade dazu. Auch noch vier Einsätze nahm ich in die Bestellung auf. So kann ich die Filter einschrauben, und der Wechsel der Einsätze geht jetzt in wenigen Sekunden. Wenn man jetzt ganz genau rechnet, hab ich ja fünf Einsätze da ja bei der Lade auch einer dabei ist. Den brauch ich für den IDAS.

Da ich bei meinen Optiken vorwiegend mit Korrektoren arbeite und da ja bekanntlich der Arbeitsabstand schon stimmen sollte um eine gute Abbildung zu gewährleisten, kaufte ich mir den Kameraadapter EOS auf T2 Bauhöhe 0mm.

 

  

 

 

 

Hier mal das Bild von der Adaption am 80/400mm Refraktor von Skywatcher. Von links zu sehen die Canon 450D, dann das schmale Canon Bajonett auf T2, danach kommt die Filterlade und zuletzt noch der 2T Adapter auf zwei Zoll, wo der Flattener von TS dran ist. Der ist aber hier nicht mehr sichtbar da sich der im Okularauszug befindet. An der Filterschublade befinden sich zwei gleiche Schrauben. Eine ist für den Halt der Lade zuständig, die andere damit man die Lade anpacken kann.

Da es sich beim kleinen Refraktor um ein nicht korrigiertes System handelt (ED/APO) ist leider die Fokuslage zwischen den einzelnen Filtern nicht gleich. So muss nach dem Filterwechsel immer aufs neue Fokussiert werden. Dies mach ich mit der Bahtinov-Maske die ich mir selber gebaut habe. Näheres darüber in der Selbstbauseite. So Fokussieren ist mit den  Schmalbandfilter fast nicht möglich.

 

 

 

Rosettennebel

 

Als ersten Testversuch musste der Rosettennebel herhalten. Die Bilder nahm ich innerhalb von zwei Nächten auf. H-Alpha ging ja schon mal ganz gut, aber bei OIII und SII da lief es nicht so glatt. Am ersten Abend machte ich die H-Alpha und anschließend noch etwas OIII. Da musste ich dann am nächsten Morgen feststellen dass an den OIII Bildern der Fokus nicht stimmte. Also mussten OIII und SII am nächsten Abend nochmals abgelichtet werden.

Beim ersten Versuch nahm ich für den Rotkanal H-Alpha, Grünkanal OIII und Blaukanal SII, und das was man auf der linken Seite sieht kam dabei raus.

Die einzelnen Bildserien hab ich im Programm Deep Sky Stacker zu Summenbildern gestackt und danach in Fitswork in die Kanäle getrennt und zusammengefügt und bearbeitet. Weitere Bearbeitung mit Photoshop.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier beim zweiten Bild vom Rosettennebel machte ich mal einen Versuch mit der so genannten Hubble Palette.

Hierbei wird für den Rotkanal SII, für den Grünkanal H-Alpha und für den Blaukanal OIII verwendet. Gestackt wurde das ganze wie auch schon beim oberen Bild, nur bei der Bearbeitung hab ich nach einer Anleitung aus dem Web Photoshop verwendet. Hab laut der Anleitung etwas mit der selektiven Farbkorrektur gespielt, und das ist dabei raus gekommen.

Da das ganze ja nur mal ein Test war, hatte ich auch viel zuwenig Light gemacht. Aus diesem Grund ist die Qualität der Bilder nicht so besonders.

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim letzten hab ich nochmals beide oberen Bilder in Fitswork überlagert, und das ist dabei raus gekommen. Das Bild ist ein Ausschnitt, drum ist dies etwas kleiner. Hab leider das große nicht mehr auf meiner Festplatte gefunden.

Ist schon lustig was da alles dabei rauskommt. Obwohl durch die wenigen Light die Bildqualität nicht besonders ist, finde ich kann man trotzdem einige Details im Nebelkomplex erkennen die man mit normalen RGB Aufnahmen nicht so sehen würde. Noch dazu stand zum Zeitpunkt dieser Aufnahmeserien der helle Mond nahe am Nebel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pelikannebel                                                                                                                     

                                                                                                                                                      

Beim zweiten Versuch kam mir der Pelikannebel vor die Linse. Dies Objekt ist ja eher was für den Sommer, trotzdem hielt mich nichts ab den schon im März abzulichten. Bei mir geht der so um 1:30h zu dieser Zeit auf, da hat man zwei Möglichkeiten, entweder man legt sich vorher hin oder man macht durch. Da ich ein zäher Bursche bin hab ich mich für letzteres entschieden.

Na ja die ganze Nacht war ich dann aber auch nicht wach, denn nach dem Einstellen und den ersten drei Bildern hab ich mich dann meist auf Ohr gehauen. Wenn alles richtig läuft dann macht mein Gerödel ohne Probleme Bilder bis zum Morgengrauen.

Auch beim Pelikan auch bekannt unter IC 5070, kam wieder der kleine 80/400mm Refraktor von Skywatcher zum Einsatz. Alle Aufnahmen wurden mit 600 Sekunden bei iso 1600 belichtet. Darks wurden auch gemacht.

Bei diesem Bild hab ich für den Rotkanal H-Alpha, Grünkanal OIII und Blaukanal SII genommen. Auch Deep Sky Stacker, Fitswork und Photoshop kamen wie schon oben bei der Rosette zum Einsatz.

Bei der Kanalwahl sieht es einem normalen RGB Bild meiner Meinung nach am ähnlichsten. Jedoch musste ich bei der Bearbeitung feststellen dass da noch ein roter Fleck in H-Alpha neben einem Stern (ganz rechts am Rand leicht unter der Bildmitte!!!) übergeblieben ist. Hab mir dann noch mal das ganze Rohmaterial angeschaut, und der ist wirklich nur auf den H-Alpha Aufnahmen drauf. Wird sich aber um einen (planetarischen?) Nebel handeln der nur in H-Alpha strahlt.

Hab das Bild auch mal ins Sternkartenprogramm "Cartes du Ciel" geladen. In der näheren Umgebung wäre schon so ein planetarischer Nebel, nur bring ich den nicht ganz Deckungsgleich.

Sollte ich es noch herausfinden wobei es sich hier handelt, füge ich es natürlich hier ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch bei diesem Bild habe ich mich an der Hubble Palette versucht, was aber nicht so sehr von Erfolg gekrönt war. Bin da mit den Farben überhaupt nicht klar gekommen. Ist ganz schön ins grün gegangen, warum ist mir noch nicht klar. Das einzige positive an der ganzen Sache ist dass man auf dem Bild schön die Dunkeln Wolkenbänder zwischen Nordamerikanebel und Pelikannebel erkennen kann.

Was mir aber aufgefallen ist, ist dass bei den Aufnahmen OIII und SII sehr wenig Information drin ist. Womöglich bräuchten die noch etwas mehr Belichtungszeit. Hatte ja alle Aufnahmen wieder mit 600 Sekunden und iso 1600 gemacht.

Da werde ich wohl nochmals draufhalten müssen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufnahmen (nur) mit H-Alphafilter

Da das oben erwähnte Verfahren sehr Zeitintensiv ist mache ich auch nur reine H-Alpha Aufnahmen. Mit etwas bearbeiten sehen die auch gar nicht so schlecht aus. Natürlich überwiegt bei diesen Bildern der rote Farbton. Man kann diese Bilder aber auch in schwarz/weiß umwandeln was sogar bei einigen Objekten besser kommt als in Farbe.

Hier mal als Beispiel der IC 1396, ein großer Nebel im Sternbild Kepheus der sehr gut für kleine Optiken geeignet ist. Da es sich um einen IC handelt, die Objekte dieses Katalogs sind nicht unbedingt berühmt wegen ihrer Helligkeit, kann man schon ganz schön lange draufhalten.

Ein sehr schöner Nebelkomplex mit vielen Details. Sehr markant sind die Dunkelwolken die sich im Nebel befinden. Ein besonderes Highlight ist aber der Elefantenrüssel der sich auf dem Bild etwas oberhalb der Bildmitte befindet. Auch der schöne helle Stern ganz links macht einen prächtigen Eindruck im Fernrohr. Leider ist von der Farbe des Sterns in H-Alpha nichts sichtbar. Da wäre man mit einer RGB Aufnahme besser bedient. Alles kann man nicht haben, oder doch.

Werde mal versuchen eine RGB Aufnahme zu machen und das H-Alpha Bild als Luminanz zu verwenden, sprich L-RGB. Mal schauen was dabei raus kommt.

Auch der Elefantenrüssel sollte heuer noch dran kommen. Nur werde ich da dann wohl den Foto-Newton verwenden. Hatte letztes Jahr schon einen Versuch damit gemacht. Leider waren es zu wenig Aufnahmen und das Bildchen rauschte ganz schön.