URANOS  ein Foto-Newton in

Gitterrohr-Bauweise !!!!

 

Ich hatte den 16“ Dobson gerade fertig da kam mir die Planung eines 8“ /800mm Newton für die Fotografie in den Sinn. Ich machte mir eine ungefähre Skizze und gab sämtliche Daten in My Newton ein.

Da ich mir schon eine Optik ausgesucht hatte, GSO Hauptspiegel und Fangspiegel (kleine Achse 70mm) wusste ich diese auch schon.

Das Teleskop sollte möglichst leicht werden (nicht so wie bei Astraios!!!) deshalb beschloss ich alles aus Alu zu bauen. Zuerst fertigte ich den Plan für die Spiegelzelle an. Obwohl my.N. eine 6 oder 9 Punkt Zelle vorschlug entschied ich mich für eine 18 Punkt.

Hier die Fotos von den Plänen!!!

 

                

 

Da noch Material vom Astraios- bau übrig blieb zeichnete ich die benötigten Teile auf den Alu-Platten auf und schnitt diese mit der Stichsäge aus. (ungefähr sooo!!!!!!!!!)

 

 

 

Die Wippen sowie die Grundplatte aus 5mm Alublech, die Dreiecke aus 3mm. Für die Lagerung verwendete ich 2mm Stahlbolzen die durch eine Bohrung  und einer Nut gelagert werden.

Hier sieht man schon die Spiegelzelle mit montierten Dreiecken und Spiegel-Lüfter.

 

        

 

Seitenansicht und Rückseite!!! 

 

 

Und hier nochmals von oben. Die Stahlbolzen sicherte ich mit dünnen Aluplättchen die ich mit M3 Schrauben in die Grundplatte schraubte.

Die Dreiecke beklebte ich mit kleinen Filz-Patts, der Lüfter wurde mit Silikon eingeklebt.

 

Als ich die Spiegelzelle hatte besorgte ich mir das Material für Hut und Spiegelbox.

 

 

 

Auf die 4 Platten aus 5mm Alublech zeichnete ich mir die Ringe für Hut und Spiegelbox auf und schnitt sie anschließend mit der Stichsäge aus.

Nun brauchte ich noch Alurohre die ich mir aus dem Baumarkt besorgte.

 

 

Die Rohre schnitt ich auf die genaue Länge ab und klebte jeweils oben und unten eine 8mm Gewindeniete ein. Danach wurden beide Ringe mit  M8/25mm Kunststoffschrauben und den Rohren verbunden.

 

 

Hier noch die Bleche für die Spiegelbox und daneben beide zusammen gebaut. Die Spiegelzelle klebte ich provisorisch mit Abdeckband an. Jetzt ging es wieder zum Baumarkt denn ich brauchte noch die Rohre und ein Stück U-Profil für den Mittelteil.

 

                

 

Die U-Profile und Rohre wurden zu geschnitten und mit Abdeckband befestigt um die optimale Position zu bestimmen. Das erste Bild zeigt die Seiten Ansicht das zweite aus der Vogelperspektive gemacht .Die Position der Halter für die Rohre markierte ich, auch die Form der Halter zeichnete ich ein. Danach zerlegte ich alles wieder denn jetzt ging es an die Befestigung der Spiegelzelle. Vorerst musste ich die genaue Mitte herausfinden.

 

 

 

Die Spiegelzelle montierte ich gleich wie beim Astraios. Eine Schraube Feder belastet und jeweils 2 zu sichern . Ist sehr justier stabil. Jetzt kommen die Halter für die Zwischenrohre an die Reihe . Ich zeichnete sie auf ein U- Profil (Eloxiert), schnitt sie anschließend aus und verfeinerte sie danach mit der Feile.

Verschraubt sind sie unten mit je 2 Schrauben M3, oben mit 3 schrauben auch M3. Die Gewinde sind durch beide stücke geschnitten und anschließend mit je einer M3 Mutter gesichert.

 

  

 

Das 4mm Alublech (Aufnahme Okularauszug!!!) , befestigt mit 4 Nieten (4mm) ,das Loch schnitt ich mit dem Dosenbohrer (normalerweise für Holz ), ging aber ganz gut. Daneben das Teleskop im Ganzen (Mittelrohre nur rein gesteckt ).

 

Als nächstes war die Fangspiegel Spinne an der Reihe. Zuerst ging es wieder ans Zeichenbrett!!!

 

 

 

 

 

Links die Zeichnung die ich ja schon zu Baubeginn anfertigte, nur die Teile der Fangspiegelspinne fügte ich dazu. Nach längerer Überlegung Übernahm ich die Spinne vom Astraios, jedoch das Mittelteil verstärkte ich etwas. Rechts übertrug ich die Zeichnung aufs Blech ( 5mm Alu ) und fing sogleich an  es auszuschneiden.

 

 

Für die Fangspiegelarme verwendete ich wieder meinen Plan. Dort zeichnete ich die einzelnen Teile ein, so mit erhielt ich die gewünschte Länge. Rechts sieht man schon die fertige Fangspiegel Halterung . Seitlich zur Justierung schnitt ich M6 Schrauben den Kopf ab und schlitzte sie der längs nach ein, mit einer M3 Schraube klemmte ich die Arme innen mit je 2 Stück M3 Schraube.

 

 

 

Die Muttern sind noch nicht die richtigen (nehme Hutmuttern wie bei Astraios ), rechts schon mit Fangspiegelhalter, man kann genau sehen das der Schultafel Lack noch nicht ganz trocken ist. Die zwei Kabelenden ( Schwarz und Rot ) sind für die Fangspiegelheizung.

 

 

Der Schalter und darunter der Batterieschacht für den 9 Volt Block . Da die gesamten Teile aus 4mm Alublech bestehen musste ich bei der oberen Scheibe noch zusätzlich eine kleinere Scheibe anfertigen damit es für das M8 Gewinde ( oben ) reicht. Diese wurde mit 3 Stück M3 Schrauben montiert.

 

 

Nach der Fangspiegelspinne ging es wieder zur Spiegelzelle, genauer gesagt an die laterale Lagerung. Vorerst fertigte ich eine Form zusammen die die gleich Größe und stärke wie der Hauptspiegel später haben wird. Jetzt konnte ich mühelos die drei Wippen anfertigen und einpassen. Die Wippen sind natürlich auch aus Alu gefertigt. Wieder einmal fast gleich wie bei Astraios nur etwas kleiner und leichter.

 

Als ich unerwartet eine Woche Urlaub bekam, schrieb ich am Wochenende gleich eine E-Mail an Wolfi Ransburg, und reservierte mir gleich die Optik , so wie einen Okularauszug, den mit 1:10 Übersetzung. Am Montag den 9.2.09 war es dann soweit, ich holte mir die Sachen persönlich ab. Noch am gleichen Abend klebte ich den Fangspiegel mit drei Punkten Kraftkleber auf, baute die Fangspiegelspinne zusammen, und malte alles mit Schultafellack an.

 

 

So sah es nach nachher aus!!!!!

Vor dem Einbau des Hauptspiegels musste ich noch die Spiegelzelle fertig stellen, das heißt die Abstandhalter für die Dreiecke anbringen, so wie die Teile außerhalb des Spiegelrandes zu schwärzen.

 

 

Beim ersten Bild sieht man schon die äußere Abdeckung, die ich aus einer Sonnenschutzfolie (für Windschutzscheiben!!!!) ausschnitt und innen mit schwarzer Veloursfolie auskleidete. Am rechten Bild sieht man die Abstandhalter zwischen den Dreiecken, und eine der Drei Wippen.

Danach baute ich den Hauptspiegel ein.

 

Hier ist sehr gut die Sonnenschutzfolie zu sehen. Die hat keinen Vorteil außer das Gewicht gegenüber einer Blechverkleidung, und ich finde sie passt wirklich gut zu einem ALU-NEWTON. Rechts mit aufgebauten Mittelteil. Unten ging es ganz gut, aber oben am Hut wollte die Folie nicht so richtig anliegen. Als ich fast schon verzweifelte kam mir die Zündende Idee!!!!!

Bitte nicht Lachen das ist wirklich kein Scherz!!!!!!!

 

 

Wie man sieht nahm ich einen Luftballon (eine Leihgabe von meiner Tochter Magdalena). Mit dem ging es wirklich super. Die Folie legte sich überall gleichmäßig an. Das kann man auf den zweiten Bild gut erkennen.

Auch den OAZ habe ich schon montiert .

 

Als Krönung gab es noch einen Schutzdeckel den ich aus Plexiglas anfertigte, in der Mitte einen Knopf aus der Möbelabteilung. Wie man auch gut sehen kann sind die Mittelrohre noch nicht angenietet, ist aber trotzdem Bombenfest. Rechts die für den ersten Test eingebaute Fanspiegelspinne, nur die Widerstände für die Heizung fehlen.

Nach dem alles zusammengebaut war, musste ich schauen wo der Focus liegt, Natürlich wieder zu weit innen. Jetzt ging es ans ablängen der der Mittelrohre. Siehe hier!!!!!!

 

 

Hier baute ich mir eine Lehre zum genauen kürzen der Rohre.

 

 

 

Nach der Kürzung der Rohre, in der Mitte der Steckeranschluss für Lüfter, rechts noch mal die Seitenansicht.

 

 

 

Ein 5mm Alublech dient als Aufnahme des Teleskops auf die Montierung. Und jetzt kommt das was man nicht machen sollte, ein 6,5 Kg Teleskop auf ein armes Meade LX10 schrauben. Da ich keine andere Montierung hatte blieb mir nichts anderes über.

 

 

Sieht ja arg aus, aber wie wird es erst beim Außeneinsatz.

 

 

 

So sieht das ganze am Balkon aus. Natürlich konnte ich nur Fotografisch Testen, da für die visuelle Beobachtung eine Verlängerung notwendig wäre. Die Nachführung übernimmt der DSI. Zuerst ging es zum Orionnebel, das sind 30 Bilder mit Fitswork addiert.

 

 

 

Aber das war noch nicht alles, den jetzt ging es Lulin an den Kragen. Das Programm Cartes du Ciel, Kometen Position suchen

Telrad Ringe im Programm einblenden, auf Himmel übertragen und da ist er schon!!!!! (und das trotz Sky Beamer, der genau in diesen Bereich des Himmels strahlt!!!!)

 

 

Leider war durch den Lichtverschmutzten Himmel nicht mehr drin, trotzdem kann man einen leichten Schweif erkennen.

 

Nach längerem Schlechtwetter ging es am 16.03.09 zum zweiten Test, zuvor kam der Refraktor an die Reihe. Als ich bei diesem das Problem gefunden hatte, baute ich Uranus das schon ausgekühlt war an das LX 10. Nach Problemen mit der Nachführung, der alte Läppi hatte sich Verabschiedet, musste ich das Programm auf den neuen aufspielen. Jetzt  mache ich Nachführkontrolle und Kamerasteuerung mit einem PC.

Ich visierte M66 im Löwen an und machte einige Aufnahmen davon, diese addierte ich mit Fitswork.                   

 Hier ist das Bild davon.

 

 

Am 25.01.2010 musste ich mir mal wieder den Kopf zerbrechen, denn unter gewissen Umständen kann es vorkommen das Streulicht in den Tubus fällt und dadurch unschöne rosa Flecke auf den Bildern entstehen. Das Streulicht ist bei dieser Bauweise wirklich nicht ungewöhnlich und zählt zu den wenigen Nachteilen dieses Teleskoptyps. Hab bis jetzt eigentlich immer das Mittelteil mit einem Kleidungsstück, meist ein dunkles Leibchen der Größe XXL abgedeckt. Nur bei Aufnahmen im Zenit ist das fast unmöglich da dies bei der leichtesten Windböe runter fällt. Also was soll es, da muss ein Blendschutz her, nur aus was. Zuerst dachte ich an Stoff, was ich aber gleich wieder verwarf. Durch Zufall sah ich in der Firma wieder so ne Sonnenschutzfolie für Windschutzscheiben. Nicht dass das jetzt was neues wäre, nein!!!, die hab ich doch bei Hut und Spiegelbox auch verwendet. Nur war diese viel dünner und hatte keine Luftpolster mehr, was mir eigentlich entgegen kam. Wie erwähnt orderte ich so ein Teil, und passte es am Tubus an.

Hier mal das Bildchen von der Folie, zugeschnitten:

Ich weis da kann man sich noch nicht viel vorstellen, das stimmt schon und deshalb kommen gleich die nächsten Bilder . Ach was ich ganz vergessen hatte, die Rückseite ist natürlich mit Velours überzogen worden, sonst würde es wahrscheinlich nicht viel bringen.

Hier das Bild von oben mit geschossenen Tubus:

Bei den Stangen bin ich mir noch gar nicht sicher ob die nicht auch noch eine Abdunkelung brauchen, hoffe mal nicht, wird sich aber bei den nächsten Bildern herausstellen.

Das nächste Bild ist von der Seitenansicht mit montierter Streulichtblende:

Sieht zwar nicht elegant aus, ist aber nicht so schlimm, wichtiger ist ja nur dass die Bilder besser werden. Oben zu sehen die Trägerplatte für die Nachführoptik, da geh ich aber beim Celestron CGEM Beitrag näher auf das Teil ein.

Das nächste Bild zeigt den geöffneten Tubus:

Viele von euch werden sich jetzt fragen warum muss der eigentlich zum öffnen sein. Ja das hat einige Gründe und ich hab da lange überlegt wie ich das anstelle. Schlussendlich ist dann herausgekommen dass ich den Blendschutz unten überlappend gemacht hab, aber nicht nur einen Zentimeter, ne,ne das sind gute zehn Zentimeter, dass da wirklich nichts reinkommt. (Streulicht natürlich !!!)

Jetzt zu den Gründen: also als erstes ist mal weil das Ding so viel schneller auskühlt, sonst wäre ja der größte Vorteil dieser Bauweise schon wieder dahin. Zweitens muss ich ja den Schutzdeckel für den Hauptspiegel rauf und runter geben, das ging dann auch nicht mehr. Zum Justieren ist es auch feiner wenn man an die optischen Teile ran kommt.

Wenn ich den ersten Test abgeschlossen habe werde ich noch Vergleichsfotos mit und ohne Streulicht reinstellen. Das mit Streulicht hab ich ja schon.